Grünland im Naturpark Spessart
Name: Grünland im Naturpark Spessart
Gebietsgröße: 1.710 km2 , davon ca. 10.000 ha naturschutzfachlich relevantes Grünland
Betreut seit: Januar 2011
Bedeutung:
Artenreiche und attraktive Kulturlandschaft mit hohem Anteil Extensivgrünland; in großen Teilen FFH- und Naturschutzgebiete
Typische Lebensräume:
Strukturreiche Wiesentäler mit Feuchtwiesen, Magere Flachlandmähwiesen, Streuobstwiesen, bodensaure Magerrasen
Besonderheit:
Deutschlands größte Schachblumenvorkommen im Sinngrund; Beweidungsprojekte u.a. mit Wasserbüffeln, Rindern, Exmoorponies, Moorschnucken, Steinschafen und Pfauenziegen; großflächige Streuobstgebiete u.a. mit Steinkauzvorkommen; in vielen Wiesentälern sind noch die Strukturen ehemaliger Wässerwiesen zu erkennen.
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Die ausgedehnten Wälder des Spessarts werden immer wieder unterbrochen von offenen Tälern und Rodungsinseln. Sie sind das Ergebnis jahrhundertelanger Acker-, Wiesen- und Weidenutzung und wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Doch auch der Spessart ist stark im Wandel. Viele Wiesenbiotope sind heute akut gefährdet durch Nutzungsänderungen oder Nutzungsaufgabe – und mit ihnen ihre Arten und das wunderschöne Landschaftsbild.
Als Gebietsbetreuer unterstützen wir Landwirte und sonstige Akteure bei zeitgemäßen Maßnahmen zum Erhalt, der Optimierung oder Wiederherstellung extensiver Grünlandnutzungen. Wir bieten kostenlose fachliche Beratung an, organisieren und betreuen konkrete Projekte im Bereich Landschaftpflege, Artenschutz und Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2018 stellen wir kleinräumig auch wieder Grünland mit Hilfe von gebietseigenem Saatgut her.
Hört gerne mal in die Podcast-Folge von SPESSARTGEBABBEL rein, in der wir uns und unsere Arbeit vorstellen. ⇒
Name: Christian Salomon
Ausbildung:
Dipl.-Geograf
Im Dienst seit: 2011
Träger: Naturpark Spessart e.V.
Thematische Schwerpunkte:
Entwicklung und Umsetzung von Nutzungskonzepten sowie botanischen Artenschutzmaßnahmen; Beratung von Landwirten, Gemeinden und Eigentümern; Arten- und Biotopmonitoring; Öffentlichkeitsarbeit
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Christian Salomon (47) aus Lohr, Botaniker und Gebietsbetreuer seit 2011, ist für den zentralen und östlichen Spessart (Landkreise AB und MSP) zuständig. „Die Wiesentäler im Spessart sind kostbare Schätze, die es in anderen Regionen so gar nicht mehr gibt. Viele Leute sind sich dem nicht bewusst und noch weniger dem Handlungsbedarf, den es großflächig auch im Spessart gibt, wenn wir die Artenvielfalt und das Landschaftsbild weitgehend erhalten wollen“, so der Gebietsbetreuer, der als wichtigste Partner dabei die Landwirte und Gemeinden sieht.
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Kontakt
Naturpark Spessart e.V.
Frankfurter Straße 4
97737 Gemünden
Telefon: 09352 6064200
Tierarten:
ca. 3.000
Pflanzenarten:
ca. 3.000
Highlights:
Schachblume, Heidewicke, Herbstdrehwurz, Haarstrang-Wasserfenchel, Thymian-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Kreuzotter, Steinkauz und Urwaldreliktarten der xylobionten Käfer in Streuobstwiesen
Hilfsprogramme für:
Arnika, Herbstdrehwurz, Haarstrang-Wasserfenchel, Kugelige Teufelskralle, Rundblättriger Sonnentau, Kleines Helmkraut, Wiesenknopf-Ameisenbläulinge
Bedrohung:
Nutzungsaufgabe, Flächenverbrauch, Christbaumkulturen, ungünstige Mähzeitpunkte, unangepasste Beweidung
Naturschutz-Projekte:
Wiederherstellung von blüten- und artenreichem Saatgut mit autochthonem Saatgut
Beweidungsprojekte u.a. im Hafenlohrtal, Dammbachtal und Elsavatal
Optimierung von Naturschutzgebieten u.a. Rückdrängung von Wasserkreuzkraut im NSG Sinngrund, Wiederherstellung von Grünlandnutzungn im NSG Hafenlohrtal
Kartierungen, Monitoring und Schutzmaßnahmen für hochbedrohte Arten (siehe Hilfsprogramme)
Erfassung, Pflege und Reaktivierung von Streuobstwiesen
Naturschutzberatung für Landwirte und Gemeinden u.a. zu Vertragsnaturschutz und Nutzungskonzepten
Besondere Lebensraumtypen:
Magere Flachlandmähwiesen
Artenreiche montane Borstgrasrasen
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In den Wiesentälern des Spessarts finden sich viele weitere besondere Tier- und Pflanzenarten wie der Schwarzstorch, der hier an Bächen oder Tümpeln und in Nasswiesen Nahrung findet, Pflanzenarten wie Wollgras und Sonnentau, die in kleinen Quellmooren wachsen, sowie selten gewordene Lebensräume - von Feuchtwiesen über Magerrasen bis hin zu Borstgrasrasen.
Was Sie unbedingt erleben müssen
Wanderung durch die romantischen Wiesentäler im Hochspessart
Wasserbüffel im Hafenlohrtal
Schachblumenfest im Sinngrund
Apfelsaison am Untermain
Die schönsten Orte im Gebiet
Bekannte Projektgebiete mit besonderen Arten sind u.a. das Hafenlohrtal und der Sinngrund, die Rechtenbacher Weikertswiese und der ehemalige Truppenübungsplatz Aschaffenburg mit seiner Przewalzky-Beweidung.
Die Angebote
Unser Beratungsangebot gilt im gesamten Bayerischen Naturpark Spessart. Unsere Führungen, Schulungen und Vorträge sind kostenlos.