Heideflächen und Lohwälder nördlich von München
Name: Heideflächen und Lohwälder nördlich von München
Gebietsgröße: 1.906 ha
Betreut seit: Januar 2018
Bedeutung:
Die Münchner Ebene trägt mit ihren kargen und kalkhaltigen Schottern ein einzigartiges Mosaik von Pflanzengesellschaften, die sich nacheiszeitlich aus eingewanderten Pflanzenarten der kontinentalen Kältesteppen, des Alpenraumes und des Mittelmeergebietes gebildet haben. Die Arten bewohnen mehrheitlich offene, oft sehr weiträumige und meist störungsarme Lebensräume. Im Münchner Norden befand sich ursprünglich ein zusammenhängendes Gebiet an Flussschotter-Heidelandschaft von circa 15.000 ha. Auf dieser Grundlage konnte sich über Jahrtausende ein enormer Artenreichtum einstellen. Er betrifft nicht nur die Pflanzen, sondern auch die mit ihnen eingewanderten Tiere.
Typische Lebensräume:
Die extrem artenreichen Kalkmagerrasen und Flachlandmähwiesen verzahnen sich mit lichten Kiefern- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern. Im Gebiet der Fröttmaniger Heide und der Panzerwiese befinden sich zudem eine Vielzahl an flachen, mesophilen Tümpeln, die u.a. von der Wechselkröte und dem Laubfrosch (Anhang IV-Arten) als Laichgebiet genutzt werden. Die diversen Pflanzengesellschaften konnten sich unter dem Einfluss einer jahrhundertelangen, extensiven Weidenutzung auf kargen und trockenen Böden gut erhalten. Sie zählen zu den wertvollsten Heidelandschaften Europas.
Besonderheit:
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Im Heideflächenverein Münchner Norden e.V. haben sich die Gemeinden Eching, Neufahrn, Oberschleißheim, die Städte Garching, Unterschleißheim, die Landeshauptstadt München sowie die Landkreise Freising und München zusammengeschlossen. Sie haben auf freiwilliger Basis mit dem Gutachten "Landschaftskonzept Münchner Norden" langfristige Ziele der Landschaftsentwicklung für das Zielgebiet formuliert. Hierbei soll der Aspekt der gewachsenen, gebietstypischen extensiven Kulturlandschaft mit großen naturnahen Flächen erhalten und gefördert werden. Die Kulturlandschaft soll durch die Heraushebung ihrer Elemente erlebbar gemacht werden. Extensive und intensive Freizeitnutzung sollen in diesem Rahmen ihren Raum finden, ohne die Lebensgrundlage der hier vorkommenden, wildlebenden und zum Teil streng geschützten Arten zu verschlechtern.
Name: Tobias Maier und Kerstin Kamm
Ausbildung:
Tobias Maier ist Dipl.-Biologe
Kerstin Kamm ist Dipl.-Biologin und Naturpädagogin
Im Dienst seit: 2018
Träger: Heideflächenverein Münchner Norden e.V.
Thematische Schwerpunkte:
Besucherlenkung, Arterfassungen, Öffentlichkeitsarbeit
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Kerstin Kamm: Hallo, ich habe im Januar 2022 als Gebietsbetreuerin vom Ampertal in die Heideflächen und Lohwälder nördlich von München gewechselt. Das Interesse an Artenschutzthemen und dem verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen begleitet mich schon seit frühester Jugend. Ich habe nach meinem Studium u.a. vier Jahre lang in Neuseeland auf der internationalen Vogelschutzinsel Tiritiri Matangi Island Führungen gemacht und Forschungsprojekte der dortigen Universität begleitet. Im Botanischen Garten München war ich viele Jahre lang Mitbetreuerin der Sonderausstellung "Tropische Schmetterlinge", wo ein besonderer Schwerpunkt auf der Umweltbildung lag. Erfahrungen mit Naturschutzprojekten in FFH-Gebieten konnte ich sowohl als GB des Ampertals als auch 2019/2020 an einer Natura 2000-Station in Thüringen sammeln (Maßnahmenumsetzungen zur Habitatverbesserung und Bestandstützung des Goldenen Scheckenfalters auf Trockenrasenstandorten). Ich freue mich sehr auf die Arbeit an der Schnittstelle "Mensch und Natur" in dieser artenreichen und vielstrukturierten Heidelandschaft. Meine Interssensschwerpunkte und erweiterten Artenkenntnisse liegen in der Avifauna, den Tagfaltern und den Libellen.
Tobias Maier: Ich bin seit 2018 als Gebietsbetreuer im FFH-Gebiet aktiv. Ich kenne das Heidegebiet bereits seit Ende der 90er-Jahre und biete seit vielen Jahren naturkundliche Führungen mit ökologischen Schwerpunkten zu den Gruppen der Gefäßpflanzen, Vögel, Amphibien, Heuschrechrecken, Libellen, Tagfalter und Wanzen auf den unterschiedlichen Teilflächen des Natura 2000 Gebietes an. Dabei spielte die Landschaftsgeschichte eine große Rolle. Seit 2007 arbeite ich mit dem Heideflächenverein Münchener Norden e.V. freiberuflich in der Umweltbildung eng zusammen. Ich habe mich an der Erfassung der Flora von München unter Schirmherrschaft der Bayerischen Botanischen Gesellschaft beteiligt und in diesem Zusammenhang für die Schutzgebietsausweisung der Fröttmaninger Heide (Süd) Daten des Pflanzenarteninventars geliefert.
Kontakt
Telefon: 0151 40 74 19 35
Mobil: 0171 640 10 78
Tierarten:
Wechselkröte, Laubfrosch, Zauneidechse, Abendsegler, Heide- und Feldlerche, Steinschmätzer, Schwarzkehlchen, Grauammer, Neuntöter, Eremit, Idas-Bläuling, Himmelblauer Bläuling, Silbergrüner Bläuling, Gelbringfalter, Rostbinde, Perlgrasfalter, Magerrrasen-Perlmuttfalter, Heidegrashüpfer, Blauflügelige Ödlandschrecke, Schwarze Heidelibelle, Sumpf-Heidelibelle, Gemeine Heidelibelle, Große Pechlibelle, Plattbauch und viele mehr
Pflanzenarten:
Frühlings-Adonisröschen, Heide-Röschen, Fransen-Enzian, Stengelloser Enzian, Ausdauernder Lein, Deutscher Backenklee, Gewöhnliche Küchenschelle, Helm-Knabenkraut, Fleischfarbenes Knabenkraut, Weißes Waldvöglein, Langblättriges Waldvöglein, Breitblättrige Stendelwurz, Duft-Skabiose, Gelbe Skabiose, Ästige Graslilie u.v.a.
Hilfsprogramme für:
Artenhilfsprojekt: "Die Wechselkröte im Raum München" (Seit 2008; koordiniert vom LBV München)
Bedrohung:
Hoher Besucherdruck, Freizeitaktivitäten und freilaufende Hunde jenseits der freigegebenen Wege und Zonen wirken stark vertreibend vor allem auf bodenbrütende Arten!
Naturschutz-Projekte:
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Besondere Lebensraumtypen:
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Was Sie unbedingt erleben müssen
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Die schönsten Orte im Gebiet
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Die Angebote
https://heideflaechenverein.de/service/termine.php