Naturpark Oberpfälzer Wald und Oberpfälzer Seenland

Im Naturpark Oberpfälzer Wald
Im Naturpark Oberpfälzer Wald

Name: Naturpark Oberpfälzer Wald und Oberpfälzer Seenland

Gebietsgröße: insg. ca. 1.180 km² (davon ca. 700 km² Landschaftsschutzgebiete, ca. 32 km² NATURA-2000-Gebiete und ca. 13 km² Naturschutzgebiete)

Betreut seit: Januar 2003

Bedeutung:

hohe Artenvielfalt; Lebensraum für störungsempfindliche Arten mit z.T. großen Raumansprüchen

Typische Lebensräume:

ausgedehnte (Nadel-) Wälder, Mittelgebirgsflusslandschaften, Trockenkieferwälder, Teichlandschaften

Besonderheit:

-

Mehr Informationen

Info-Flyer der Gebietsbetreuung "Naturpark Oberpfälzer Wald und Oberpfälzer Seenland"

Natur im BLICK - der Naturpark Oberpfälzer Wald

Zwischen Naab und Böhmerwald

Im Herzen der Oberpfalz gelegen und im Nordosten an Tschechien angrenzend liegt der Naturpark Oberpfälzer Wald. Er umfasst knapp 820 km² im nördlichen und östlichen Landkreis Schwandorf.

Wiesen und Felder, Wasser und vor allem der Wald prägen die Landschaft und bieten vielerlei Erholungsmöglichkeiten, aber auch Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere.

Von Wasser und Wald

Die weite Hügellandschaft mit zahllosen Flüssen, Bächen, Weihern und Seen geht im Osten in ein eindrucksvolles Mittelgebirge mit ausgedehnten Wäldern über.

Naab und Schwarzach sind die Hauptflüsse des Naturparks. An wichtigen Nebenflüssen strömen von Osten her die Pfreimd, die Murach und die Ascha zu. Charakteristisch sind auch die zahlreichen aufgestauten Weiher, die ein lebendiges Landschaftsbild zeichnen.

Wald und mehr

Die Naturparkfläche ist zu mehr als 40 % bewaldet. Im Nordosten, im grenznahen Gebiet zu Tschechien, sind sogar über die Hälfte der Fläche mit Wald bestockt.

Von mehreren Aussichtstürmen im Naturpark öffnet sich der Blick in ein wahres Waldmeer.

Alles im grünen Bereich

Im Erkennungszeichen des Naturparks sind alle typischen Elemente der Kultur- und Naturlandschaft im Oberpfälzer Wald vereint:

Wald, Wasser, hügelige Landschaft und Burgen

Farblich spiegelt das dunkle Grün die weiten Nadelwälder wieder.

Das helle Grün steht stellvertretend für die ausgedehnten Wiesen- und Flusstallandschaften.

Das Blau schließlich symbolisiert den Reichtum an Weihern, Seen, Flüssen und Bächen.

Birgit Simmeth
Birgit Simmeth

Name: Birgit Simmeth

Ausbildung: Diplom-Geographin

Im Dienst seit: 2018

Träger: Trägergemeinschaft Verein Naturpark Oberpfälzer Wald e.V., Zweckverband Oberpfälzer Seenland

Thematische Schwerpunkte: Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Beobachtung der Pflanzen- und Tierwelt, Vermittlung der Ziele von NATURA 2000, Umsetzung der Biodiversitätsstrategie

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Birgit Simmeth
Birgit Simmeth ist in Sulzbach-Rosenberg aufgewachsen und hier auch wohnhaft. Nach dem Abitur studierte sie Geographie an der Universität in Bayreuth. Seit Mai 2018 ist sie als Nachfolgerin von Markus Kurz als Gebietsbetreuerin für den Naturpark Oberpfälzer Wald und das Oberpfälzer Seenland tätig. „Beobachten – Vermitteln – Informieren“ Getreu diesem Leitgedanken ist sie im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung (z.B. Führungen), aber auch bei der Erfassung und Überwachung seltener Tier- und Pflanzenarten unterwegs.

Kontakt

Birgit Simmeth

Naturpark Oberpfälzer Wald

Wackersdorfer Str. 80

92421 Schwandorf

Telefon: 09431 471677

Moorfrosch
Moorfrosch

Tierarten:

über 2.400

Pflanzenarten:

über 1.500

Highlights:

Seeadler, Fischadler, Uhu, Schwarzstorch, Rohrdommel, Fledermäuse, Kreuzotter, Moorfrosch, Feuersalamander, Gelbbauchunke, Moosjungfern; Herzlöffel, Lungen-Enzian, Orchideen, Serpentinfarne

Hilfsprogramme für:

Moorfrosch, Gelbbauchunke; Serpentinfarne, Orchideen; u.a.

Bedrohung:

-

Naturschutz-Projekte:

-

Besondere Lebensraumtypen:

-

Mehr Informationen

Zu den bemerkenswerten Säugetieren, die sich auch im Naturpark Oberpfälzer Wald und im Oberpfälzer Seenland im Landkreis Schwandorf wieder ausgebreitet haben, gehören auch der Biber und der Fischotter. Der Biber als ursprünglich beheimatete Art hat nach seiner Ausrottung vor etwa 150 Jahren und seiner Wiederansiedlung vor etwa 50 Jahren Bayern fast flächendeckend wieder erobert. Und auch der bei uns schon ausgestorbene Fischotter, der sich vom Bayerischen Wald her ausbreitet, wurde in letzter Zeit häufiger entdeckt.

Untersuchungen haben gezeigt, dass der Landkreis Schwandorf ein „Eldorado“ für Fledermäuse ist. 17 von 21 in Bayern vorkommenden Arten sind hier anzutreffen. Diese „Schwalben der Nacht“ bevölkern viele Kirchtürme oder –dächer, sei es das Große Mausohr oder das Graue und Braune Langohr. In den Dörfern tummeln sich Bart-, Fransen- und Zwergfledermäuse. Im Wald und an den vielen Gewässern finden die Wasserfledermaus und der Große Abendsegler Quartiere und Nahrung.

Charakteristisch für die Vogelwelt ist sicherlich der Weißstorch, der in den vielen Flussauen auf Nahrungssuche geht. Aber auch sein scheuer Verwandter, der Schwarzstorch, der in abgelegenen Waldgebieten brütet, ist im Sommer an Bächen und in Feuchtwiesen immer wieder anzutreffen. Erfreulicherweise sind auch See- und Fischadler als Brutvögel in den Landkreis Schwandorf zurückgekehrt! Bemerkenswerte Vogelarten der lichten Kiefernwälder und offenen, meist sandigen Bereiche sowie der angrenzenden Gewässer sind die Heidelerche und der Ziegenmelker, aber auch der Wespenbussard und die Schellente. Sehr selten geworden sind Arten der Feuchtwiesen wie der Kiebitz, die Bekassine oder das Braunkehlchen, aber auch schon der offenen Feldflur wie die Feldlerche. Äußerst selten ist das „huhuu“, der typische Ruf des Uhus, zu hören.

Unter den gefährdeten Reptilienarten ist die Ringelnatter immer wieder anzutreffen, wohingegen die Schlingnatter und vor allem die Kreuzotter sehr selten geworden sind. Eine „vom Aussterben bedrohte“ Amphibienart ist der Moorfrosch, der in der Bodenwöhrer Senke noch ein bayernweites Schwerpunktvorkommen hat. Interessant ist, dass die Männchen sich im Frühjahr zur Paarungszeit blau färben. Das typische „äppäppäpp“ der Laubfrösche kann noch relativ häufig vernommen werden. Feuchte Laub- und Mischwälder in enger Verzahnung mit naturnahen Quellbächen und Quellen, wie sie im Landkreis Schwandorf noch vereinzelt zu finden sind, bevorzugt der Feuersalamander. In Abbaustellen (Kies- und Tongruben, Steinbrüchen) besiedelt die Gelbbauchunke als typische Pionierart rasch neue Gewässer.

Als gefährdete Fischarten finden sich Äschen, Barben und Rutten in den Fließgewässern. Für die Ausweisung als sogenanntes „FFH-Gebiet“ wurde unter anderem auch das (eventuell auch ehemalige) Vorkommen bestimmter Fischarten wie des Schieds oder des Schrätzers sowie des Bachneunauges herangezogen. Auch die Bachmuschel hat in manchen Flüssen noch einen geeigneten Lebensraum.

Besonderen Wert hat auch das Vorkommen der Grünen Keiljungfer, eine seltenen Libellenart. Darüber hinaus finden sich an den größeren Fließgewässern auch die Kleine Zangenlibelle sowie die Gebänderte und die Blauflügel-Prachtlibelle. Kleinere Bäche sind Heimat der Zweigestreiften Quelljungfer. Manche stehenden Gewässer bieten Lebensräume für äußerst seltene Moosjungfern und Heidelibellen.

In offenen, vegetationsarmen Bereichen finden sich seltene Heuschrecken wie die Blauflügelige Ödlandschrecke und die Blauflügelige Sandschrecke. Der Weiße Waldportier, eine Schmetterlingsart, kann hier ebenfalls vorgefunden werden.

Fast überall auf feuchten Wiesen ist die Sumpfschrecke noch anzutreffen. Derartige Wiesen können auch Lebensraum für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, eine Tagfalterart, sein. Die besondere Verknüpfung von Schmetterling, Ameise und Pflanze für das Überleben dieser Art ist nur eine der vielen spannenden Geschichten im Tierreich.


Magere Böschungen bieten Lebensraum für die Pechnelke, eine typische Art im Oberpfälzer Wald. Vereinzelt kommen das Katzenpfötchen, die Heide-Nelke oder auch Kreuzblümchen und der Knöllchen-Steinbrech vor. Etwas unscheinbar finden sich auch seltene Ehrenpreis- und Vergissmeinnicht-Arten. Interessant ist das Bunte Vergissmeinnicht, dessen Blütenfarbe im Laufe der Zeit von gelblich-weiß nach hellblau wechselt. Deutlich auffälliger ist demgegenüber die Schwarze Königskerze.

Auch in Wäldern finden sich einige interessante Raritäten wie die Immergrüne Bärentraube oder der Flachbärlapp.

Zu den bayernweiten Seltenheiten gehören der Braungrüne und der Keilblättrige Serpentin-Streifenfarn Serpentin-Streifenfarn. Die wenigen Wuchsorte sind auf die eng begrenzten Vorkommen des Serpentinit-Gesteins beschränkt.

Nur mehr auf wenigen feuchten bis nassen Wiesen sind daran angepasste Arten wie das Breitblättrige Knabenkraut, die Schwarzwurzel, die Faden-Binse, oder die Sumpf-Schafgarbe anzutreffen. Manche Flachmoorbereiche sind Rückzugsgebiete für den Lungen-Enzian, den Moor-Klee, das Sumpf-Herzblatt, das dunkelrot blühende Sumpf-Blutauge oder das Schmalblättrige Wollgras mit seinen weißen Wollschöpfen.

In und an stehenden Gewässern ist vereinzelt noch Lebensraum für den Schmalblättrigen Rohrkolben oder die Wurzelnde Simse, eine Art, die in Bayern fast nur in der Oberpfalz vorkommt! An Quellen oder in Auenwäldern wächst das Gegenständige Milzkraut, das deutlich seltener als die wechselständige Schwesterart ist. Einzigartig in Deutschland ist das Vorkommen des Herzlöffels!

 
Hochfels
Hochfels
Obermurach
Obermurach
Pfreimdtal
Pfreimdtal
Schwarzach
Schwarzach

Was Sie unbedingt erleben müssen

Wandern entlang des Goldsteigs

Auf zahlreichen Wander- und Radwanderwegen kann man die schöne und vielfältige Landschaft des Naturparks Oberpfälzer Wald und des Oberpfälzer Seenlandes „geh-nießen“. Sehr beliebt ist das Wandern auf dem Goldsteig und seinen Zuwegen. Auf diesem ausgezeichneten Qualitätsweg erlebt man nicht nur die abwechslungsreiche Natur, sondern auch die lebendige Geschichte dieser Region. Als eine der burgenreichsten Gegenden Deutschlands kann man immer wieder die weiten Ausblicke über die Mittelgebirgslandschaft genießen, die sich zum Beispiel vom Haus Murach bei Oberviechtach bieten.

Die schönsten Orte im Gebiet

Der Hochfels bei Stadlern ist eine Freifläche von ca. 7 ha, die durch frühere Beweidung entstanden ist. Markante Felsformationen, Besenheide, Wacholder, Schwarz- und Preiselbeersträucher sowie auch Arnika prägen das Gebiet, das als Naturdenkmal ausgewiesen ist und seit September 2009 zu den einhundert schönsten Geotopen in Bayern gehört. Von dort führen Wanderwege zum Beispiel zum Böhmerwaldaussichtsturm mit einem herrlichen Blick über den Oberpfälzer und Böhmerwald bis weit hinein nach Tschechien oder zur Bügellohe, einem ehemaligen Dorf an der Grenze.

Das Schwarzachtal bei Zangenstein bietet mit seinem weitgehend unverbauten Flusslauf, zahlreichen Altwässern und Flutmulden sowie großen Feuchtwiesenkomplexen zahlreichen Pflanzen- und auch Tierarten einen Lebensraum. Auch der Mensch hat dies erkannt. Steinzeitliche Funde, Hügelgräber, Altstraßen und Burgen zeugen von einer frühen und dauerhaften Besiedlung. Erlebnisse besonderer Art bietet der Nachbau einer Trojaburg, einer altertümlichen Kultstätte, die beim Radlerbahnhof Schwarzhofen am Bayerisch-Böhmischen Freundschaftsweg errichtet wurde.

Nachdem die früher offenen Hänge des Pfreimdtals bei Stein zugewachsen waren, führt die Ortsgruppe Pfreimd des Bund Naturschutz in Bayern hier seit einigen Jahren Entbuschungsmaßnahmen durch. Durch die anschließende Beweidung der Flächen mit Ziegen sind wertvolle Lebensräume entstanden, die sich an der Fülle von auch seltenen Tier- und Pflanzenarten zeigt.

Die Angebote

... finden sie unter www.naturpark-opf-wald.de oder kontaktieren sie mich direkt.