Weltenburger Enge, Unteres Altmühl- und Donautal
Name: Weltenburger Enge, Unteres Altmühl- und Donautal
Gebietsgröße: 41.449,11 ha (Kerngebiet ca. 900 ha)
Betreut seit: Januar 2002
Bedeutung: Dreiklang: Felsen - Wald - Wasser; sehr hohe Artenvielfalt aufgrund unterschiedlicher Lebensräume
Typische Lebensräume: Kalkfelsen mit Felsspaltvegetation, Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen, naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien, Hainsimsen-Buchenwälder, Waldmeister-Buchenwälder, Orchideen-Kalk-Buchenwälder, Schlucht- und Hangmisch- wälder, Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior, Hartholzausenwälder u.v.m.
Besonderheit: Naturschutzgebiet "Weltenburger Enge", Unteres Altmühl- und Donautal im Landkreis Kelheim
Mehr Informationen
Landschaft von europäischem Rang
Die "Weltenburger Enge" zählt zu den ältesten Naturschutzgebieten Bayerns. Bereits im Jahr 1840 hatte König Ludwig I. von Bayern ihren Schutz angeordnet, bevor sie 1938 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.
Im Jahr 1995 wurde das Gebiet um das Naturschutzgebiet Hirschberg und Altmühlleiten erweitert und umfasst nunmehr insgesamt 900 ha. Es reicht von den Altwassern der Altmühl hinauf zum Michelsberg und weiter nach Süden über den Donaudurchbruch hinaus.
Die "Weltenburger Enge" ist von herausragender Bedeutung. Natur und Kultur verbinden sich hier in einzigartiger Weise. Als bisher einzigem Naturschutzgebiet in Bayern wurde der "Weltenburger Enge" daher das Europadiplom verliehen, wodurch es seit 1978 unter der Schirmherrschaft des Europarates steht.
Name: Franziska Jäger
Ausbildung: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung; M.Sc. Forst- und Holzwissenschaften
Im Dienst seit: 2008
Thematische Schwerpunkte: Umweltbildung, Besucherlenkung, Öffentlichkeitsarbeit, Arten- und Biotopschutz inkl. Monitoring Fauna und Flora
Mehr Informationen
Kontakt
Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.
Unteres Altmühl- und Donautal Donaupark 13
93309 Kelheim
Telefon: 09441 2077324
Tierarten: Uhu (Bubo bubo), Wanderfalke (Falco peregrinus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteini), Großes Mausohr (Myotis myotis), Biber (Castor fiber) Gelbbauchunke (Bombina variegata), Feuersalamander (Salamandra salamandra), Schied (Aspius aspius), Schrätzer (Gymnocephalus schraetser), Zingel (Zingel zingel), Streber (Zingel streber), Spanische Flagge (Callimorpha = Euplagia quadripunctaria), Donau-Kahnschnecke (Theodoxus danubialis)
Pflanzenarten: Lebermoosart (Mannia triandra), Wimper-Perlgras (Melica ciliata), Ausdauernder Lattich (Lactuca perennis), Primula auricula (Alpenaurikel), Eibe (Taxus baccata)
Highlights: zweitgrößtes Eibenvorkommen in Bayern mit Deutschlands höchster Eibe (23 m), Donau-Kahnschnecke - Endemit in der "Weltenburger Enge", Uhu, Wanderfalke u.v.m.
Hilfsprogramme für: Mitwirkung beim Artenhilfsprogramm Felsbrüter zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV)
Bedrohung: -
Naturschutz-Projekte: -
Besondere Lebensraumtypen: -
Mehr Informationen
In den Mischwäldern des Naturschutzgebietes darf so genanntes Totholz liegenbleiben. Hier finden Spechte, Fledermäuse und viele andere Tierarten Nahrung und Unterschlupf. Die Felsnischen und -vorsprünge werden von Wanderfalke und Uhu gern genutzt, um dort zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen.
Vor allem die exponierten Felsabsätze und Felsköpfe im Donaudurch- bruch werden von echten Spezialisten unter den Pflanzen besiedelt. Extreme Hitze in der Sommersonne, nachts starke Auskühlung und stets großer Wassermangel verhindern, dass Sträucher und Bäume hier Fuß fassen können. Dadurch konnten hier seit der letzten Eiszeit Arten aus den Alpen, den Steppen Osteuropas, aber auch aus dem Mittelmeerraum überdauern. Wimper-Perlgras und Ausdauernder Lattich sind typische submediterrane Vertreter.
Was Sie unbedingt erleben müssen
Mitten im Naturschutzgebiet "Weltenburger Enge", direkt am Ufer der Donau gelegen, befindet sich das im Jahr 1454 erbaute Franziskanerkloster Trauntal mit der Höhle "Bru- derloch". Besser bekannt unter dem Namen "Einsiedelei Klösterl" hat die in den Felsschluchten eingebettete ehe- malige Klosteranlage mit ihren Höhlen und der europaweit einmaligen Höhlenkirche auch für das Naturschutzgebiet besondere Bedeutung.
Das Kloster Weltenburg im Naturschutzgebiet "Weltenburger Enge" ist eingebettet zwischen steil aufragenden Felsen des Donaudurchbruchs. Informieren Sie sich bei einem Besuch im "Besucherzentrum im Felsenkeller" im Kloster Weltenburg.
Die Befreiungshalle auf dem Michelsberg in Kelheim wurde von König Ludwig I. in der Zeit von 1842 bis 1863 als Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen erbaut.
Die schönsten Orte im Gebiet
Der Donaudurchbruch, der keiner ist ...
Ein Durchbruch der Donau ist die Weltenburger Enge aus geologischer Sicht nicht. Wer sich hier in den massiven Jurafels zwischen Weltenburg und Kelheim eingegraben hat, war ursprünglich nur ein kleiner Nebenfluss der damaligen Donau. Die Wassermassen der Urdonau schnitten sich im Verlauf von 5 Mio. Jahren weiter nördlich in die Kalktafel der Fränkischen Alb ein. So entstand das Altmühltal zwischen Dollnstein und Kelheim. Währenddessen grub sich zwischen Neuburg und Kelheim der Nebenfluss der Urdonau immer tiefer in den Untergrund, bis schließlich vor 150.000 Jahren eine erste Verbindung zur Urdonau entstand. Diese übernahm fortan das Bett ihres einstigen Nebenflusses. Seitdem zwängt sich die Donau durch die "Weltenburger Enge".
In der Wipfelsfurt im Herzen des Naturschutzgebietes "Weltenburger Enge" können Sie die Seele baumeln lassen. Sehenswert sind der bayernweit besondere Eschenbestand mit Baumhöhen über 50 Meter. Neben dem Schwarzspecht sind hier auch Hohltaube und Eisvogel anzutreffen.
Die Angebote
Buchen Sie eine geführte Wanderung durch das Naturschutzgebiet "Weltenburger Enge" bzw. eine Exkursion im Altmühl- oder Donautal im Landkreis Kelheim.
Jahresprogramm "Führungen und Veranstaltungen Naturschutzgebiet Weltenburger Enge"