Gemeinsam für die Wildflusslandschaft
Gemeinsam für die Wildflusslandschaft
Bei einem Besuch an der Isar machten sich Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, und Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender das Landesbund für Natur- und Vogelschutz (LBV) bei strahlendem Sonnenschein ein Bild von der Wildflusslandschaft unterhalb Wallgau. Katharina Schulze ist von der Wichtigkeit der Wildflusslandschaften überzeugt: "Wildflusslandschaften sind wertvolle Ökosysteme, die nicht nur eine einzigartige Vielfalt von Pflanzen und Tieren beheimaten, sondern auch natürliche Hochwasserschutzfunktionen übernehmen. Außerdem sind Wildflusslandschaften wie im Isartal für viele Menschen wertvolle Orte der Erholung und Umweltbildung.“
Aktuell haben die Kiesbrüter ihr Brutgeschäft beendet. „Trotz der langanhaltenden Hochwasser in diesem Juni haben die Flussregenpfeifer und Flussuferläufer einige Junge großgezogen“, so Michael Schödl, Exkursionsleiter und LBV-Gebietsbetreuer für die Obere Isar und Nebengewässer zwischen Landesgrenze und Ickinger Wehr. Kiesbrüter können nach Gelegeverlust noch einmal ein Nachgelege anlegen, wenn es nicht zu spät im Jahr wird. Denn die Zugvögel müssen dann noch einen beschwerlichen Weg nach Afrika zurücklegen. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich die Gelegeschutzmaßnahmen mit gelben Schildern positiv auf den Bruterfolg auswirken. Jetzt werden die Bereiche wieder frei gegeben, damit die Menschen das Naturschutz- und NATURA 2000-Gebiet im Rahmen der dort gültigen Regeln erleben können.
Schulze und Schäffer freuten sich über die Funde von Gefleckten Schnarrschrecken und Kiesbankgrashüpfern, beides vom Aussterben bedrohte Heuschreckenarten. Gerade bei Wallgau und Krün sind diese sehr selten geworden, weil die ans Flussbett angeschlossenen offenen höheren Uferflächen immer weniger werden.
Angesichts der auslaufenden Konzession des Walchenseekraftwerkssystemes bekräftigten beide, dass ein Weiterbetrieb nur unter verbesserten Bedingungen für die letzte Wildflusslandschaft möglich sein kann. Statt einer weiteren Beeinträchtigung der alpinen Flüsse und Bäche durch Ausbau der Wasserkraftnutzung müssen die vorhandenen Kraftwerke optimiert werden: für die Energienutzung und die Natur.