Mangfallgebirge
Name: Mangfallgebirge
Gebietsgröße: 31.649 ha
Betreut seit: Januar 2011
Bedeutung:
Voralpen-Gebirgsstock mit überdurschnittlicher Dichte an seltenen Lebensräumen mit hoher Bedeutung für beispielsweise zahlreiche Vogelarten.
Typische Lebensräume:
Almweiden, Felsen, subalpine Rasen, Bergwälder, Gebirgsbäche, Quellen, Moore
Besonderheit:
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Info-Flyer der Gebietsbetreuung "Mangfallgebirge"
Diversität:
Das Mangfallgebirge, speziell das Rotwandgebiet, besticht im Mittelstock der bayerischen Alpen durch seine hochwertige Naturausstattung. Diese ergibt sich aus der hohen Diversität an Lebensräumen, der speziellen geologischen Situation (Kieselkalke oberhalb der Waldgrenze!) und der Refugialfunktion während der letzten Eiszeit (Teile des Gebirgsstockes blieben eisfrei). So können beispielsweise die Rotwandnordflanken mit der Kleintiefentalalm als floristische „Schatzkammer“ des Mittelstockes der bayerischen Alpen bezeichnet werden. Aber auch Gebirgsstöcke wie das Wendelsteingebiet, das Risserkogelgebiet, die Blauberge oder Talzüge wie das Klooaschertal und die Weissachaue sowie ausgedehnte hochgelegene Moorgebiete wie die Valepp- und die Suttenmoore tragen zur hohen naturschutzfachlichen Bedeutung des Gebietes entscheidend bei.
Traditionelle Landwirtschaft:
Strukturreiche Almen sind essentielle Lebensräume für das Birkhuhn, die Übergangsbereiche zum Wald und zusätzlich beweidete oder generell lichte Wälder dienen dem Auerhuhn als Lebensraum. Auch Eulen und Spechte sowie der Zitronengirlitz als Charaktervogel der Almen im Landkreis, nutzen die Almflächen und Altbaumbestände im Übergang zum Wald.
Freizeit- und Erholungsnutzung:
Die räumliche Nähe und gute verkehrstechnische Anbindung an den Ballungsraum München bedeutet auch eine hohe Frequentierung des Mangfallgebirges durch Erholungssuchende. Die Intensität dieses Nutzungsdrucks dürfte alpenweit einzigartig sein. Für störsensible Tierarten wie das Birkhuhn bedeutet dies eine hohe Belastung.
Name: Florian Bossert
Ausbildung:
B.Sc. Geographische Informationssysteme
Im Dienst seit: 2019
Träger: Landkreis Miesbach
Thematische Schwerpunkte:
Naturverträgliche Freizeit- & Erholungsnutzung, Besucherlenkung, Raufußhuhnschutz, Steinadlermonitoring, Flora & Fauna Monitoring
Name: Theresa Schöpfer
Ausbildung:
B.Sc. Forstwissenschaften
Im Dienst seit: 2022
Träger: Landkreis Miesbach
Thematische Schwerpunkte:
Naturverträgliche Freizeit- & Erholungsnutzung, Besucherlenkung, Raufußhuhnschutz, Steinadlermonitoring, Flora & Fauna Monitoring
Name: Iris Löbel
Ausbildung:
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Im Dienst seit: 2024
Träger: Landkreis Miesbach
Thematische Schwerpunkte:
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Name: Johanna Völkel
Ausbildung:
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Im Dienst seit: 2024
Träger: Landkreis Miesbach
Thematische Schwerpunkte:
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Der Alpenraum fasziniert mich immer wieder mit seiner kleinräumig verbreiteten Flora und Fauna. Auch die Geologie der Alpenentstehung und Folgen auf die Pflanzenwelt begeistert mich. Die Anpassung der Pflanzen und Tiere an die anspruchsvollen Gebirgslebensräume liefern immer wieder spannende Erkenntnisse. Die Habitatvielfalt vom Fels über Almflächen, Bergwald und Gewässern bis hin zu Mooren bieten einigen Spezialisten einen geeigneten Lebensraum, der erhalten werden sollte. Mein fachlicher Fokus in vorherigen Arbeitsstationen, Lebensraumanalyse/-monitoring und ornithologische Schutzprojekte, stellt auch im Mangfallgebirge einen der Schwerpunkte dar.
Aufgewachsen im Landkreis Miesbach liegt mir die heimische Natur besonders am Herzen. Bei uns im Mangfallgebirge spielt die Besucherlenkung aufgrund des hohen Besucherdrucks eine große Rolle. Damit die hohe Artenvielfalt des Mangfallgebirges auch für künftige Generationen erhalten bleibt, liegen meine Schwerpunkte in den Bereichen Besucherlenkung, Aufklärung und Umweltbildung.
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Kontakt
Umwelt und Naturschutz Landratsamt Miesbach
Rosenheimer Str. 1-3
83714 Miesbach
Telefon: 08025 7043327
Mobil: 0151 42231514
Fax: 08025 70473327
Umwelt und Naturschutz Landratsamt Miesbach
Rosenheimer Str. 1-3
83714 Miesbach
Telefon: 08025 7043342
Mobil: 01735483598
Fax: 08025 70473327
Tierarten:
ca. 1400 (bekannt)
Pflanzenarten:
ca. 2000
Highlights:
Steinadler, Wanderfalke, Birkhuhn, Auerhuhn, Gelbbauchunke, Kreuzotter, Alpenbock, Frauenschuh, Kriechender Scheiberich, Dunkler Wiesenknopf Ameisenbläuling, Goldener Scheckenfalter, Wundklee Bläuling, Schwarzer Apollo
Hilfsprogramme für:
Birkhuhn, Auerhuhn, Steinadler, Wanderfalke
Bedrohung:
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Naturschutz-Projekte:
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Besondere Lebensraumtypen:
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Mehr Informationen
Birkhuhn:
In den Alpen bewohnt das Birkhuhn den Bereich der Waldgrenze und die Krummholzzone. Im Mangfallgebirge, dessen Gipfel selten die Waldgrenze erreichen, wurde der Lebensraum des Birkhuhns durch extensive Almwirtschaft erweitert. In den bayerischen Alpen ist der Birkhuhnbestand abnehmend. Auch im Mangfallgebirge beobachten Experten seit längerer Zeit einen Bestandsschwund. In den letzten Jahren hat sich die Situation im nördlichen Rotwandgebiet, am Hirschberg, im Wendelsteingebiet und am Traithen verschärft. Hier besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen Störung durch sich ausbreitende Freizeitnutzungen und der Abnahme der in Bayern "vom Aussterben bedrohten" Art.
Steinadler:
Als Wappentier und imposanter Greifvogel ist der Steinadler für viele der König der Lüfte. Früher auch im Flachland weit verbreitet, kommt er heute nur noch mit etwa 45 Brutpaaren in den Alpen vor. Auch diese Bestände waren lange gefährdet, sind derzeit dank Schutzmaßnahmen aber stabil. Wobei die bayerischen Teilpopulaton auf Zuwanderung anderer Alpenregionen angewiesen ist. Schutzzonen um besetzte Horste und Rücksichtnahme von Gleitschirm- und Drachenflieger kann langfristig zu mehr Bruterfolg der heimischen Steinadler führen. Zur Nahrung des Steinadlers gehören vor allem Murmeltiere, Schneehasen und Gamskitze, aber auch kleine Säugetiere und Vögel. Im Mangfallgebirge besetzen derzeit fünf bis sechs Steinadlerpaare ihre Reviere.
Wanderfalke:
Der Wanderfalke ist ein Kosmopolit und bewohnt in Mitteleuropa vornehmlich Flusstäler der Mittelgebirge und die unteren Höhenstufen der Alpen. Für die Brut nutzt der Wanderfalke im Mangfallgebirge Nischen in Felswänden. Nach dem Bestandstief Mitte der 1960er Jahre konnten sich die Bestände in Deutschland insbesondere aber in Baden-Württemberg und in Bayern erholen. Aktuell finden sich im Mangfallgebirge vier bis fünf Revierpaare. Bedroht wird die "streng geschützte Art" im Mangfallgebirge durch Störungen im Horstbereich vor allem durch Klettersport aber auch Gleitschirmflieger und Wanderer.
Was Sie unbedingt erleben müssen
Was wir im Mangfallgebirge beachten sollten: Auch wenn wir es gerne anders hätten: Wir sind nicht allein unterwegs, egal ob wir eine Scheeschuhtour gehen, Wandern, Pilzesammeln, Klettern oder das Mangfallgebirge auf eine andere Weise nutzen. Wer die Rotwand an einem schönen Tag im Herbst besteigt, der weiß: Wir sind viele. Und manche von uns suchen sich deshalb ihre (räumliche, zeitliche und sportartspezifische) Nische in dieser Natur. Nur, wir tun das – und das ist das Problem – in einem Raum in dem Wildtiere leben, die großräumig störungsarme Gebiete benötigen. Wenn wir uns dies bewusst machen, dann bleiben wir beim Wandern auf den ausgewiesenen Wegen, nutzen beim Skitourengehen die empfohlen naturverträglichen Routen oder kreisen mit unserem Gleitschirm nicht über bekannte Steinadler-Horste. Detaillierte Informationen zur naturverträglichen Ausübung Ihrer Sport- oder Erholungsnutzung finden Sie hier: www.natursportinfo.de
Die schönsten Orte im Gebiet
... lassen sich alle von Wegen und Routen aus erleben. Botanische Highlights gibt es u.a. im Rotwandstock mit seinen botanisch reizvollen Almjuwele und Suttengebiet mit den orchideenreichen Feuchtwiesen zu erleben. Ornithologisch besonders reizvoll sind die Felsformationen wie Plankenstein und Leonhardstein.
Die Angebote
Führungen I Vorträge I Fortbildungen I Beratungen
Die Gebietsbetreuung Mangfallgebirge bietet öffentliche Führungen, Vorträge und Fortbildungen zu den Besonderheiten des Mangfallgebirges an. Für Schulen, Verbände und Vereine können auch individuell abgestimmte Vorträge oder Führungen vereinbart werden. Auch praktischer Naturschutz in Form von Biotoppflegemaßnahmen beispielsweise als Schul- oder Klassenprojekt werden vom Gebietsbetreuer organisiert und begleitet.
Der Gebietsbetreuer berät beispielsweise Gemeinden, Almbauern, Touristiker, Sportgruppen oder Einzelpersonen vor allem hinsichtlich der Vereinbarkeit der jeweiligen Nutzung mit den Ansprüchen bedrohter Tierarten.
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